I.3. Audioguides§ 

Zum Verfassen von Texten für Audioguides gelten grob die gleichen Regeln wie oben für die Ausstellungstexte. Wichtig ist, vor dem Abfassen den Einsatzbereich und die Zielgruppen zu klären:

  • Einsatzort: in der Ausstellung oder nur online ohne Objekte (aber mit Bildern im Netz) oder beides?
  • Zielgruppe: für Erwachsene, für Kinder, für Heranwachsende oder für alle?
  • Sollten die Hörstücke mehr wie ein Hörspiel oder wie ein Erklärtext gestaltet sein?
  • Sprechen Sie die Texte selbst ein oder machen das Profi-Sprecher/innen? Möchten Sie mehrere Sprecher/innen, vielleicht Dialoge?
  • Nehmen Sie die Texte selbst auf und schneiden sie auch? Welche Hard- und Software steht Ihnen zur Verfügung?

Hier ein paar spezielle Hinweise und Formulierungsideen:

  • Sprecher/in des Audioguides: vorstellen, bei mehreren Hörstücken im ersten Track in der Einführung; z. B.: „Ich begleite dich/Sie“
  • andere Variante, v. a. für Kinder-Audioguides: das Objekt spricht aus der Ich-Perspektive – gut bei Personen in Gemälden machbar, aber auch bei einer Tasse o. ä.
  • Dialogprinzipien:
    • Objekt spricht mit Kind/Erwachsenem, das/der Fragen stellt
    • Gast/Sprecher/in spricht mit Kurator/in oder Expert/in
    • schöne Variante: zwei Sprecher (männliche + weibliche Stimme)
  • Tipp: Provenienzen von Objekten können in Audioguides gut erklärt werden
  • Aufmerksamkeit wecken: „Komm näher!“; „Lass mal deine Fantasie spielen“; „Du weißt ja schon …“, “Was fällt dir an diesem Objekt besonders auf?” “Siehst du die ...”; “Kannst du XYZ erkennen?; „Darauf kommst du nie!“
  • Einstieg : “Solche Objekte dienten für ...”; Anknüpfen an bekannte Technik; Vergleiche
  • einheitliche Zeitformen verwenden
  • Ellipsen als Satzgestaltung möglich
  • auf Einheitlichkeit achten, wenn man mehrere Hörstücke produziert
  • Zitate kennzeichnen
  • Schluss nicht zu abrupt enden lassen
  • am besten einen einheitlichen kurzen Jingle am Anfang und am Ende eines Hörstücks einfügen
  • Soundeffekte: weniger ist mehr; Pausen dafür beim Aufnahmen der Sprache einplanen
  • Musik im Hintergrund: dezent einsetzen
  • Vorsicht vor Albernheiten
  • bei Help-Taste & Co. von Audioguide-Geräten: Texte für die Menüführung und nicht vergessen
  • Tipps zum Einsprechen:
    • Es ist empfehlenswert, die Texte einzusprechen, von denen man nicht der Autor ist.
    • Zu emotionalen Ansprache der Zuhörer/innen mehr in den Bachraum/Unterleib sprechen - im Gegensatz zu unemotionaler/autoritärer Sprache: dafür mehr im Brustkorb sprechen.
    • Nicht einfach die Texte ablesen, sondern für Menschen sprechen
    • Beim Sprechen sich sich Publikum vorstellen, Leute/Kuscheltier anschauen, ggf. Gesten wie bei einer Führung machen, Lächeln - das hat alles Einfluss auf die Stimmfärbung.
    • Text vor der Aufnahme mehrmals einlesen, Unklarheiten klären, ggf. korrigieren, Fachbegriffe üben.
    • Pausen geschickt einsetzen - zwischen Sätzen, aber auch zwischen Wörtern, einzelne Wörter breiter sprechen als andere, hängt auch von der Zielgruppe ab (mehr Pausen bei älterem Publikum, z. B. wegen der Hörgeräte)
    • Satzpunkte nicht extrem betonen, sonst steigen die Zuhörer/innen aus: der Spannungsbogen muss gehalten werden.
    • nicht zu viel Sprachmelodie einbringen
    • weniger wichtige Dinge “wegsprechen”

Hardware§ 

  • teure Variante: Audioguide-Abspielgeräte mit Kopfhörern bei einem kommerziellen Anbieter beziehen (müssen gelagert, gewartet, aufgeladen, gereinigt werden)
  • billige Variante: Besucher können mit eigenen Smartphones den Audioguide nutzen

Software, Aufnahme, Abspielen§ 

Internet§ 

  • Können Sie Ihren Gästen Zugang zum Wi-fi ermöglichen, vielleicht über einen Förderverein Ihrer Institution? (Frage der Bereitstellung/Haftung, Netzstärke, Zugangsdaten)

Anbringung von Markern in der Ausstellung, wo es Audioguide-Tracks gibt§ 

  • Punkte, Sticker oder Handy-lesbare QR-Codes (N.B.: nicht jedes Smartphone verfügt über eine vorinstallierte App zum Lesen von QR-Codes)
  • Erstellung der Codes: QR Code generator / Project Nayuki (open-source library)
  • durchsichtige, dezente Aufkleber an Vitrinen mit den QR-Codes anbringen; nicht-dauerhafte Variante: antistatische Aufkleber
  • und/oder: Handouts/Taschentexte mit den QR-Codes und Links

Geräusche für Audioguides§