NFDI-Konferenz 2020§ 

Wie im letzten Jahr fand auch 2020 wieder eine NFDI-Konferenz statt. Dieses Veranstaltungsformat dient der Information von geplanten Konsortien über das Konzept und die Ziele der NFDI sowie über zentrale Aspekte der Antragstellung. Ziel der Konferenz ist aber auch, Raum für die Vorstellung der Konsortien und deren Austausch untereinander zu bieten.

Im Folgenden wird eine kurze Übersicht über den Ablauf und zentrale Ergebnisse gegeben.


Einführung: Beobachtungen, Reflexionen, Informationen§ 

Die Einführung begann mit allgemeinen Informationen zum Aufbau der NFDI und einem Rückblick auf die erste Antragsrunde. Es war eine allgemeine Zufriedenheit mit den bisherigen Abläufen erkennbar. Positiv war festzuhalten, dass die GWK der Förderempfehlung der DFG auf ganzer Linie gefolgt ist - ein Zeichen, dass der geplante wissenschaftsgeleitete Prozess ernst genommen wurde.

Ziel der ersten Förderrunde war es, eine kritische Masse an Konsortien zu integrieren, ohne Handlungsspielräume (auch finanzieller Natur) für die folgenden Runden einzuschränken. Schließlich soll die Chancengerechtigkeit über alle drei Förderrunden hinweg gewährleistet sein. Eine Erkenntnis der Konferenz war leider auch, dass die von den zur Förderung ausgewählten NFDI-Konsortien eingeplanten Mittel in der Regel stark gekürzt werden, um eben diese finanziellen Spielräume für die kommenden Jahre zu ermöglichen.

Allgemein richteten sich viele Aspekte der Einführungen in erster Linie an die Konsortien, die noch eine Förderung beantragen wollen. Wichtige Hinweise gab es beispielsweise bezüglich der Repräsentanz der entsprechenden Fach-Communities. Die DFG stärkt hier gezielt die Rolle dieser Nutzenden-Communities, welche zentral am Aufbau der NFDI mitwirken sollen. So wurde unter anderem auf die Rolle der Fachverbände eingegangen: Diese sollten natürlich, so möglich, stark beteiligt sein. Aber gerade für Fachbereiche, in denen der Fachverband nicht repräsentativ ist, reicht dies nicht aus, um ein ausreichendes Mitwirken der Nutzenden zu bescheinigen. Ähnliches gilt für Fachbereiche mit mehr als einem wichtigen Verband. Hier sollte keine Spaltung des Fachbereichs provoziert werden, sondern es sollten alle teilhaben. Nur so kann eine deutliche Weiterentwicklung der Fachcommunities gewährleistet werden, wie sie durch die NFDI erreicht werden sollen. Auch wurden Themen wie nötige Konsolidierungen in verschiedenen Fachbereichen angesprochen.

Die Vortragsfolien dieses Blocks finden sich hier: Der Aufbau der NFDI, Prof. Dr. Kerstin Schill, Vorsitzende NFDI-EG Lernen aus der ersten Auswahlrunde, Prof. Dr. Petra Gehring, RfII Anmerkungen zu den Abstracts und Ausblick auf das Verfahren, Dr. Ulrike Eickhoff, DFG

Vorstellung NFDI-Direktorat§ 

Mittlerweile wurde auch das NFDI-Direktorat besetzt, die NFDI-Geschäftsstelle in Karlsruhe nimmt also Gestalt an. Zum Direktor wurde Prof. Dr. York Sure-Vetter ernannt. Die GWK teilte hierzu mit: "Als Direktor wird Prof. Dr. Sure-Vetter die NFDI steuern und vorantreiben, zentraler Ansprechpartner für Kooperationen mit relevanten nationalen, europäischen und internationalen Projekten sein und dabei eng mit den weiteren NFDI-Gremien wie dem Wissenschaftlichen Senat und der Konsortialversammlung zusammenarbeiten."

Im Vortrag von Prof. Dr. Sure-Vetter wurden Aufbau und zukünftige Rolle des Direktorats skizziert und auch weitere Aspekte der Governance vorgestellt. Als wichtiger Baustein wird hier derzeit der NFDI-Verein in Stellung gebracht. Eine Satzung wurde bereits verabschiedet und die Gründung steht unmittelbar bevor. Der Verein wird es unter engen Auflagen auch fachkundigen außenstehenden Organisationen ermöglichen, sich in übergreifende Aspekte der NFDI-Entwicklung einzubringen.

Vorstellung der Konsortien§ 

Es folgte die Vorstellung von Konsortien, die sich am Aufbauprozess der NFDI beteiligen wollen oder bereits gefördert werden. Folgende Konsortien mit Schwerpunkt in den Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften waren vertreten: KonsortSWD, Berd@NFDI, NFDI4Culture, Text+, NFDI4Memory, NFDI4Objects, NFDI Web, 2linkNFDI und CompeNDI.

In der Regel gelang es den Initiativen dabei sehr gut, ihre Vorhaben für den community-geführten Aufbau einer NFDI in ihrem Fachbereich darzustellen.

Querschnittsthemen§ 

Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Sure-Vetter zu NFDI-Querschnittsthemen. Darunter sollen jene Aspekte des NFDI-Aufbaus verstanden werden, die mehrere Initiativen betreffen und die entscheidend sind für die Zusammenarbeit der einzelnen durch Fachcommunities geschaffenen Konsortien. Es wurden wichtige Handlungsfelder identifiziert und anhand des typischen Forschungsdatenlebenszyklus erläutert, welcher im Rahmen des Aufbaus der NFDI eine entscheidende Rolle spielt. Schließlich ist eine Unterstützung der Forschenden in jedem Teilschritt dieses Zyklus gewünscht. Dabei wurde eine Einteilung der Handlungsfelder vorgenommen in:

  • jene, wo sich alle beteiligen müssen,
  • jene, wo Einzelne vordenken müssen und
  • jene, wo nationale Strategien entwickelt werden müssen.

Im Zusammenhang mit den Querschnittsthemen sei unsererseits noch auf die folgenden bedeutsamen Dokumente verwiesen, welche eine wichtige Grundlage für die zukünftige Arbeit bilden werden:

Auch wurde ein anderer wichtiger Punkt angesprochen: Die nötige Technik, also "Compute and Storage". Es wurde vermittelt, dass dieser Aspekt bewusst nicht Teil der NFDI-Förderung ist, man sich aber bewusst ist, dass das Vorhandensein der technischen Grundausstattung für viele Fragestellungen unerlässlich ist. Entsprechend wird es von Bedeutung sein, passende Strategien zu entwickeln oder zu übernehmen.