Societas Jablonoviana zu Leipzig (1774-1992). Ein polnischer Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte Sachsens. Digitale Wissensbasis§
Abb.: Preisträgermedaille „Premium Physicae“ 1777 mit dem Konterfei des Stifters Józef Aleksander Jabłonowski. Westfälische Auktionsgesellschaft, Auktion 71, Lot 3873
Das Projekt zur Geschichte der Societas Jablonoviana, einer polnischen Wissenschaftsgesellschaft in Sachsen, zielt auf die Aufarbeitung ihrer Geschichte, deren Erfassung in einer digitalen Wissensbasis, sowie auf die Ausarbeitung neuer Methoden des Wissenstransfers in eine breite Öffentlichkeit ab. Der Ursprung der Societas Jablonoviana lag im 18. Jahrhundert in Polen, gleichwohl hat sie sich fest in die deutsche und sächsische Wissenschaftsgeschichte eingeschrieben. Aus der Gesellschaft ging 1846 schlussendlich die Sächsische Akademie der Wissenschaften hervor. Dies vollzog sich nicht nur durch das Wirken herausragender deutscher Forscher als Mitglieder der Gesellschaft, sondern auch durch die ideelle und finanzielle Unterstützung der Societas Jablonoviana bei der Gründung der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Durch ihre Mitglieder vereinte die Societas Jablonoviana zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen und etablierte dabei neue. So wurde durch das Einwirken der Societas Jablonoviana auf das sächsische Kultusministerium 1876 z.B. der erste deutsche Lehrstuhl für Slawische Philologie an der Leipziger Universität eingerichtet, aus dem sich eines der renommiertesten Institute für Slawistik entwickeln sollte. Die Erarbeitung einer nachhaltigen digitalen Wissensbasis, in der Quellen und Informationen systematisch aus verschiedenen polnischen und deutschen Nachlässen zur Societas Jablonoviana erhoben und zusammengeführt werden, schafft eine Grundlage für die bislang wenig erforschte Verflechtung der sächsischen und polnischen Wissenskulturen. Sie ermöglicht somit moderne Forschungsmethoden und Technologien der Digital Humanities für neue Fragestellungen der Geisteswissenschaften zu nutzen. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse über das Wirken dieser Wissenschaftsgesellschaft über zwei Jahrhunderte hinweg, über ihre Bedeutung und Ausstrahlungskraft, ihre Mitglieder, deren Forschungsleistungen und Vernetzungen in Sachsen und über seine Grenzen hinaus werden in Form einer digitalen Ausstellung für eine breite Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht.
Die Beteiligung der Werkstatt des KompetenzwerkD zielt auf:
- die Nachnutzung und Weiterentwicklung der im DIKUSA-Projekt entwickelten Toolbox,
- den Aufbau eines IIIF-fähigen Images-Servers für Digitalisate,
- und anschließend die Integration von IIIF in die Knowledge Graph Software Weedata